Lissewege
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Tipp der ADAC Redaktion
In der Zinsscheune der ehemaligen Zisterzienserabtei Ter Doest lagerte das Getreide, das die Bauern dem Kloster schuldeten. Sie ist 60 m lang, 25 m breit und 20 m hoch, ihr hölzerner Dachstuhl eine Meisterleistung der Zimmermannskunst. Am Abzweig zur Ter Doeststraat dient die barocke, sechseckige Wegkapelle von 1687 der Orientierung.
Tipp der ADAC Redaktion
Hierher würde ein Dorfkirchlein passen, doch die Lisseweger haben sich im 13. Jh. eine wahre Kathedrale mit einem mächtigen Turm hinstellen lassen. Damals war Lissewege ein berühmter Marienwallfahrtsort und gab Pilgern aus dem Norden Herberge, die auf dem Jakobsweg Santiago di Compostela erreichen wollten. Spitzbogenfenster und der wie mit einer Spitzenborte versehene flache Abschluss geben dem kantigen Koloss der Onze-Lieve-Vrouwekerk Leichtigkeit. Der Turm trägt eine grandiose Aussichtsplattform, die einen weiten Blick übers Land erlaubt.
Tipp der ADAC Redaktion
Das mächtigste Gebäude der Stadt ist die Lakenhalle am Grote Markt, der Ort, an dem die Kaufleute den Reichtum der Stadt mehrten. Seine Schauseite ist mit Spitzbogenfenstern und Zinnen geschmückt. 1240 wurde mit dem Bau begonnen, erst im 17. Jh. war er vollendet. Aus der Mitte der Fassade wächst der riesige Glockenturm empor, der Belfried, einer der schönsten und stolzesten Flanderns. Der untere Teil ist wuchtig wie die Halle selbst, nach oben verjüngt er sich. Von der Aussichtsplattform bietet sich eine prächtige Aussicht auf die Altstadt.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Heiligbloedbasiliek rechts neben dem Rathaus birgt Brügges kostbarsten Schatz: eine Phiole (ein byzantinischer Kristallflakon) mit einigen Tropfen vom Blute Christi. Der Legende nach hat sie Dietrich von Elsass 1149 von einem Kreuzzug mitgebracht. Damals war die romanische Unterkirche gerade erst fertiggestellt. Sie gehörte zur Grafenburg - davon zeugt nur noch der Name des Platzes. In der gotischen Oberkirche wird jeden Freitag (14.00 und 15.00 Uhr) die Reliquie des Heiligen Blutes aus ihrem goldstrotzenden Schrein gehoben und den Gläubigen präsentiert, am Himmelfahrtstag wird sie in einem farbenfrohen Umzug durch die Stadt getragen. Wer noch mehr rund um die Basilika und die Reliquie erfahren möchte, kann verschiedene Kostbarkeiten und Gemälde in einem angeschlossenen Museum besichtigen.
Tipp der ADAC Redaktion
Am Burgplein spielt das Rathaus den Gegenpart zur Tuchhalle: Da es noch monumentaler eigentlich nicht ging, wurde es stattdessen, zwischen 1370 und 1420, zu einem kleinen feinen Schmuckstück ausgestaltet, das an Delikatesse kaum zu übertreffen ist. Statt eines hohen Turmes bekam das Stadhuis drei kleine Türmchen, die die fein gemeißelte Fassade mit den vielen hohen Fenstern und den Figurennischen akzentuieren. Fast den ganzen ersten Stock nimmt der überreich ausgestattete gotische Saal ein. Hier tagten die Stadtherren unter einem vergoldeten hölzernen Gewölbe und konnten an den Wänden Szenen aus der Stadtgeschichte betrachten.
Tipp der ADAC Redaktion
In Brügge wird eine alte Tradition gepflegt, die der Spitzenherstellung. Echte, das heißt handgeklöppelte Spitze erkennt man vor allem an den unregelmäßigen Knüpfungen und alte Spitze an dem sehr dünnen Faden. Im Kantcentrum (kantklossen bedeutet klöppeln) ist es möglich, im Spitzenmuseum Vorführungen dieser Fingerfertigkeit live zu bewundern. Das interaktive Museum bietet auch die Möglichkeit digital zu klöppeln und verschiedene Techniken zu vergleichen.
Tipp der ADAC Redaktion
Das Brügger Freiamt logierte in dem repräsentativen ›Paleis van het Brugse Vrije‹ links neben dem Rathaus. Hier tagte die Ständeverwaltung des Brügger Landes. Wie mächtig sie war, zeigt noch heute der Schöffensaal (Vierschaar), in dem ein überaus kostbarer Kamin steht: Eichenholz, schwarzer Marmor und Alabaster sind die edlen Materialien dieses Ensembles, in dessen Zentrum Kaiser Karl V. sein Schwert reckt.
Tipp der ADAC Redaktion
Ein wenig abseits des Zentrums reckt die Onze-Lieve-Vrouwekerk von 1230 ihren Turmstumpen 43 m hoch in den flämischen Himmel. Ihr uneinheitliches Aussehen beruht auf einem Teilabriss im 18. Jh. aufgrund der schrumpfenden Bevölkerungszahl, dem auch die Turmspitze zum Opfer fiel. Die Backsteine wurden als Baumaterial gebraucht. Im linken Seitenschiff des Kircheninnern wird der barocke Heilig-Kreuz-Altar mit einer Legende in Verbindung gebracht. Demnach fischten einst heimische Fischer das wundertätige Kreuz aus dem Meer. Bis heute wird es jedes Jahr bei der Heiligen Blutprozession in Brügge durch die Stadt getragen, wenn auch durch den Bildersturm 1566 nur mehr ein Fragment davon erhalten ist.
Tipp der ADAC Redaktion
Die kleinen Häuschen, in denen das Museum voor Volkskunde (Volkskundemuseum) heute residiert, waren früher Unterkünfte für arbeitslose Schuster. Werkstätten verschiedener Handwerksberufe, ein Klassenzimmer, eine Apotheke und ein Krämerladen sind hier zu besichtigen, außerdem eine Zuckerbäckerei, in der Donnerstagnachmittags Bonbons gemacht werden.
Tipp der ADAC Redaktion
Damme liegt an der Damse Vaart, dem ›Napoleon-Kanal‹, der scheinbar ohne Sinn von Brügge ins holländische Sluis führt. Er hätte Brügge nach dem Willen Napoleons mit dem Meer verbinden sollen, doch das Graben des Kanals dauerte länger als das Glück des Kaisers. So hat die ›Lamme Goedzak‹ nun freie Fahrt. Das Ausflugsschiff pendelt von April bis Mitte Oktober mehrmals täglich zwischen Brügge und Damme (Fahrtzeit jeweils 35 Min.). Die Anlegestelle in Brügge befindet sich am Noorweegse Kaai 31 (Dampoort), die in Damme am Damsevaart Zuid 12.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Flamen verstehen zu feiern, das heben sie auch selbst immer wieder gern hervor. Denn kein Ereignis liegt zu weit zurück, um ihnen nicht einen willkommenen Anlass für einen festlich-fröhlichen Umzug zu bieten. Das Fest des Goldenen Baums erinnert an das Jahr 1468, als der Burgunderherzog Karl der Kühne mit Margareta von York, der Schwester des englischen Königs, glanzvoll Hochzeit hielt. In einem Festzug wird alle fünf Jahre nicht nur dieses Ereignis nachgestellt, sondern auch die wichtigsten Stationen der Geschichte Flanderns.
Tipp der ADAC Redaktion
Knokke ist die feinste Adresse der belgischen Küste. Das noble Casino schmücken Kunstwerke berühmter Meister: die Panorama-Wandmalerei ›Het Betoverde Domain‹ (die verzauberte Domäne) von René Magritte, Wandmalereien von Keith Harings aus dem Jahr 1987 und die ›Legendarische Reis‹ (legendäre Reise) von Paul Delvaux, dazu der größte Kronleuchter der Welt aus venezianischem Kristallglas, nicht weniger als 7 Tonnen schwer.
Tipp der ADAC Redaktion
Einer der romantischsten Kanäle des an Wasserwegen reichen Flandern, der Damse Vaart oder Napoleon-Kanal, verbindet Brügge mit dem etwa 20 km entfernten niederländischen Städtchen Sluis. Nach dem Willen Napoleons hätte er Brügge mit dem Meer verbinden sollen, doch das Graben des Kanals dauerte länger als das Glück des Kaisers. Von hohen Pappeln beschattet, gesäumt von fetten Wiesen und Weiden, ist er heute eine Idylle. Das Ausflugsschiff ›Lamme Goedzak‹ verkehrt zwischen Mai und September zwischen Brügge und Damme. Auf dem Damm neben dem Kanal führt ein Rad- und Wanderweg entlang, der einen weiten Blick über das fruchtbare Polderland und da und dort sogar auf eine Windmühle erlaubt.
Tipp der ADAC Redaktion
Am Marktplatz erhebt sich das gotische Rathaus mit doppelläufiger Freitreppe, hohem Dach, Dachreiter und einer Stadtuhr aus dem Jahr 1459 samt Sonnenuhr. Die sechs steinernen Nischenfiguren zwischen den Fenstern stellen Philipp von Elsass, Johanna und Margareta von Konstantinopel, Philipp von Thiette, Karl den Kühnen und Margareta von York dar. Etwas ganz Besonderes ist das Carillon mit 39 Glocken und Klavier, das an besonderen Festtagen und im Juli/August sogar bei Glockenspiel-Konzerten erklingt. Das Denkmal vor dem Rathaus stellt Jacob van Maerlant dar, einen flämischen Schriftsteller aus dem 13. Jh., der in Damme lebte und in der Liebfrauenkirche begraben ist.
Tipp der ADAC Redaktion
Im Huis Ter Beurze in der nördlichen Altstadt entstand die Börse, als Begriff ebenso wie als Institution. Denn Brügge war als Handelsstadt ein internationales Pflaster. Kaufleute aus Deutschland, England und Italien schickten nicht nur Waren, sondern auch Bevollmächtigte, die hier vor Ort Handel trieben. Im Haus der Familie Van der Beurze lagerten sie ihre Ballen und Kisten ein und trafen sich zu Verhandlungen, tatkräftig unterstützt durch die Vermittlerdienste der Beurzes. So entstand ein wichtiger Handelsplatz - und der Name Börse. In der Umgebung stehen weitere bedeutende Kaufmannshäuser.
Tipp der ADAC Redaktion
Knokke ist die feinste Adresse der belgischen Küste. Hierher kommt man zum Shoppen, Golfen, Ausgehen und Spielen – im noblen Casino, ausgeschmückt mit Kunstwerken berühmter Meister wie Delvaux, Magritte und Haring. Unter den fünf Ortsteilen Knokkes ist Het Zoute der eleganteste. Hier stehen prächtige, teils reetgedeckte Villen in großen Grundstücken an stillen Straßen, ein Ort zum Träumen. Der Ortsteil Heist hingegen ist bodenständiger. Hier steht die Visserskapel, in der Fischersfamilien für ihre Angehörigen beteten und Fotos ertrunkener oder vermisster Fischer hängen. Das Sinfalca-Museum dokumentiert das Leben der Fischer und Bauern.
Tipp der ADAC Redaktion
Als mutiger, einfallsreicher und schalkhafter Held weithin bekannt wurde die Figur Till Eulenspiegel, dessen Abenteuer der Schriftsteller Charles de Coster 1867 verfasste und in Damme spielen ließ. Über die Streiche dieses berühmten Schelms und den kulturellen Hintergrund der Erzählungen informiert das Eulenspiegelmuseum (Uilenspiegelmuseum).
Tipp der ADAC Redaktion
Brügge, mit seiner von Kanälen durchzogenen, perfekt erhaltenen mittelalterlichen Altstadt, ist die wohl schönste Stadt Belgiens und ein beliebtes Urlaubsziel, für das mehr Zeit als ein Tagesausflug eingeplant werden sollte. An jeder Straßenecke entfalten sich neue pittoreske Motive und nach dem Stadtspaziergang laden uralte gemütliche Lokale zu köstlichen Spezialitäten – und traditionell leckeren belgischen Bieren – ein. Die Highlights von Brügge: Reisetipps für den Kurzbesuch Für einen Tagesausflug von der belgischen Nordseeküste lässt sich eine Route planen, bei der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Brügge in wenigen Stunden zu Fuß erkundet werden. Ausgangspunkt ist der wunderschöne Marktplatz (Grote Markt), der vom 83 m hohen Belfried (Belfort auf Flämisch) überragt wird. Von der Aussichtsplattform des Glockenturms bietet sich ein traumhafter Blick über die Stadt bis zur Nordsee. Weitere Attraktionen am Markt sind der Provinzialpalast und das Denkmal der beiden flämischen Volkshelden Jan Breydel und Pieter de Coninck in der Platzmitte. Die heilige Reliquie von Brügge Der Name Burgplatz erinnert daran, dass sich hier einst die mittelalterliche Festung der Grafen von Flandern befand. Heute ist er von prächtigen Gebäuden wie dem Rathaus und der Heilig-Blut-Basilika umgeben. In ihr wird eine Reliquie aufbewahrt, die angeblich eine Ampulle mit dem Blut Christi enthält und die jedes Jahr an Christi Himmelfahrt in der großen Heilig-Blut-Prozession durch die Stadt getragen wird. Die schmale Blinde Ezelstraat führt zwischen Rathaus und Basilika zum historischen Vismarkt und zum Dijver. Weitere Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum Ein Spaziergang am Dijver entlang führt zur im Reiseführer ausführlich beschriebenen Liebfrauenkirche , deren großer Schatz die Brügger Madonna von Michelangelo ist. Die Karte hilft dabei, den etwas abseits gelegenen Beginenhof am Minnewater zu finden, in dem über Jahrhunderte Beginen (Nonnen, die kein Gelübde abgelegt hatten) karitative Arbeit leisteten. Nach dem Rundgang durch die Anlage lädt die berühmte Hausbrauerei De Halve Maan zur Pause mit belgischem Bier aus traditioneller Herstellung ein.
Tipp der ADAC Redaktion
Von der Strandpromenade Zeedijk ragt der 350 m lange Belgium Pier in die Nordsee hinaus, Belgiens letzte erhaltene Seebrücke. Das Ende des Piers markiert ein gläserner, von einer Kuppel überdachter Pavillon. Dieser beherbergt eine Brasserie, deren Plätze innen wie außen einen imposanten Rundumblick über die Nordsee bieten. An den Wochenenden im Sommer öffnet ein Stockwerk höher eine Rooftop Bar.
Tipp der ADAC Redaktion
Am Burgplein spielt das Rathaus den Gegenpart zur Tuchhalle: Da diese nicht zu überbieten war, wurde das Stadhuis (1376-1421) zu einem kleinen Schmuckstück ausgestaltet und bekam statt eines großen drei kleine Türmchen, welche die Fassade mit den hohen Fenstern und den Figurennischen akzentuieren. Fast den gesamten ersten Stock nimmt der gotische Saal ein. Im Paleis van het Brugse Vrije an der Ostseite des Platzes tagte die Ständeverwaltung des Brügger Landes. Im prächtigen Schöffensaal beeindruckt der kostbare Kamin aus Eichenholz, schwarzem Marmor und Alabaster. Die Heiligbloedbasiliek rechts neben dem Rathaus birgt Brügges kostbarsten Schatz: eine Phiole mit einigen Tropfen vom Blute Christi. In der gotischen Oberkirche wird jeden Freitag die Reliquie aus ihrem goldstrotzenden Schrein gehoben und den Gläubigen präsentiert, ebenso auch zu Christi Himmelfahrt während der Heilig-Blut-Prozession.
Tipp der ADAC Redaktion
Am Marktplatz schlägt das Herz der Stadt im Rhythmus des Handels. Hier steht die monumentale Stadthalle. Prächtig wächst aus dem repräsentativen, zinnengeschmückten Bau der Belfried empor. Mehr als 1 m nach Südost geneigt und 83 m hoch bietet er einen einzigartigen Überblick über die Stadt. Die fein verzierten Gildehäuser, die den Platz säumen, können durchaus mithalten: das neugotische Gebäude der Provinzialregierung etwa oder aber das gotische Haus Craenenburg, in dem die Brügger Bürger im Jahre 1488 den späteren Kaiser Maximilian gefangen hielten, um ihn zu zwingen, die Regentschaft über Flandern niederzulegen. Diese Mühe machten sie sich übrigens vergeblich.
Tipp der ADAC Redaktion
Immer Pflastertreten ist anstrengend. Wer noch Zeit hat, macht daher einen Spaziergang oder, noch schöner, eine Radtour an dem Kanal, der Brügge im Osten umfließt. Ein schattiger Park, interessante moderne Brücken, die für das Kulturhauptstadtjahr 2002 errichtet wurden, zwei trutzige Stadttore, die Gentpoort und die Kruispoort, sorgen für Abwechslung. Und im Norden des Kanalrings stehen tatsächlich noch vier alte Windmühlen, zwei davon sind manchmal noch in Betrieb und als Museum (Bruggemuseum-Molens) eingerichtet: die Sint-Janshuismolen und die Koeleweimolen. Fahrräder können - auch kurzfristig - am Bahnhof geliehen werden.